3. Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz

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Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi -
quia per sanctam crucem tuam redemisti mundum.


Die letzten Stunden des Jesus von Nazaret, beginnend mit dem Urteilsspruch des Pontius Pilatus, über das Tragen des Kreuzes bis zur Hinrichtungsstätte bis hin zum Tod am Kreuz lassen wohl niemanden kalt. Eine von den Geschichten, die man nicht vergißt. Das Christentum selbst gedenkt dieser Vorkommnisse mit dem sogenannten Kreuzweg, auf dem bis zu vierzehn Stationen dargestellt werden.

Was für Jesus selbst ein unglaubliches Martyrium bedeutete, ist für die Christenheit zunächst ein Zeichen der Schande, welches später aber ein starkes Symbol werden sollte für die Erlösung, selbst nach einem leidvollen Leben. Das geht sogar soweit, dass das Folterinstrument des Kreuzes zum positiven Erkennungsmerkmal der Christen geworden ist.
Ein recht sadistisches Detail bei Kreuzigungen durch die Römern war, dass der Verurteilte den Querbalken selbst zur Hinrichtungsstätte schleppen musste, meist schon geschwächt durch verherige Geißelung.

Laut christlicher Überliegerung musste Jesus nicht nur den Querbalken tragen, sondern gleich das ganze Kreuz. Es ist also kein Wunder, dass der so Geschundene den Weg von Pilatus Haus bis nach Golgatha nicht ohne Stürze zurücklegen konnte. Am Ende wird er dreimal gefallen sein.

Der erste Fall ist auch gleichzeitig die dritte Station des Weg des Kreuzes. 
Auch eine Allegorie auf eine Lebenssituation, die so mancher aus seinem Leben kennt. Fast erdrückt von einer schweren Last kommt man ins Straucheln und obwohl man umringt von anderen ist fühlt man sich allein. Es ist einem bewußt, dass es trotz allem weitergeht und manchmal hat man sogar noch den römischen Soldaten mit der Peitsche im Nacken, der einen weiter treibt. 

Jeder trägt nunmal sein eigenes Kreuz und ich wünsche allen, dass er oder sie einige ehrliche Freunde im Leben findet, die einem helfen schwere Situationen einfacher zu meistern, in denen man strauchelt oder sogar hinfällt und man wieder aufstehen kann, ohne dass man seine Prinzipien verraten musste.        
    
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Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme. Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit?
Und als er das gesagt hatte, ging er wieder hinaus zu den Juden und spricht zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm. (Joh 18,28-19,6)